Monograph (Authorship)

Boom-Bust Cycles and Financial Liberalization

Aaron Tornell, Frank Westermann
MIT Press, Cambridge, MA, London, 2005

CESifo Book Series

Die Volatilität, die in Ländern mittleren Einkommens (LMEs) mit einer Öffnung der Kapitalmärkte in den vergangen Jahren einher ging, führte bei vielen Kritikern dieser Politik zu der Forderung, die stark ausgeprägten Konjunkturzyklen und Krisen (Boom-Bust Zyklen) durch eine Wiedereinführung von Kapitalkontrollen zu stabilisieren. Aaron Tornell und Frank Westermann zeigen dagegen in ihrem Buch, dass in den letzten zwei Jahrzehnten die Länder mit ausgeprägten Schwankungen im realen Kreditvolumen auch zu den am stärksten wachsenden Ländern in Bezug auf ihr Pro-Kopf-Einkommen gezählt haben. Länder mit stabilem Kreditwachstum dagegen hatten im Durchschnitt niedrigere Wachstumsraten. Paradoxer Weise scheint es also, als wenn die Faktoren, die zu einer erhöhten Volatilität führen, auch die Ursache für ein langfristig größeres Wachstum sind. Tornell und Westermann untersuchen die Boom-Bust Zyklen in LMEs und diskutieren wie diese Zyklen von Kreditmarktunvollständigkeiten ausgelöst werden. Sie erklären, warum eine Liberalisierung der Kapitalmärkte hilft, diese das Wachstum bremsenden Marktunvollständigkeiten zu überwinden, und dabei sowohl ein höheres Wachstum als auch eine höhere Instabilität durch gelegentliche Krisen auf den Kreditmärkten auslösen. Ein konzeptioneller Rahmen wird entwickelt, in dem diese Zusammenhänge illustriert werden, und der es den Autoren erlaubt, normative Fragestellungen bezüglich der Liberalisierungspolitik eines Landes zu beantworten. Die Autoren charakterisieren weiterhin empirisch die wesentlichen makroökonomischen Zusammenhänge für einen Querschnitt von LMEs und zeigen dabei, dass Kreditmärkte eine zentrale Rollen nicht nur bei den Boom-Bust Zyklen, sondern auch bei einem starken „Kreditkanal“ in ruhigeren Zeiten haben. Ein theoretischer Modelrahmen wird präsentiert, der diese empirischen Beobachtungen aufgreift. Abschließend erbringen die Autoren mikroökonomische Evidenz aus Firmendaten über die Kreditmarktunvollständigkeiten, welche...

JEL Classification: F300, G180